Emil Hacha

fr. Staatspräsident

* 12. Juli 1872 Trhove-Sviny

† 27. Juni 1945

Wirken

Emil Hacha wurde am 12. Juli 1872 in Trhove-Sviny bei Budweis geboren. Nach dem Studium der Rechte und der Promotion zum Dr. jur. war er kurze Zeit Rechtsanwaltsgehilfe, arbeitete dann im Böhmischen Landesausschuß in Prag und wurde im Jahre 1916 als Hofrat an den Verwaltungsgerichtshof in Wien berufen. Als die Tschechoslowakei als selbständiger Staat erstand, kehrte er im Jahre 1918 nach Prag zurück, wo er zunächst als Senatspräsident, dann als Stellvertreter des Präsidenten und schließlich von 1925 ab als Präsident des Obersten Verwaltungsgerichtshofes wirkte. Aus seinem Spezialstudium der internationalen Rechtsordnungen entwickelten sich Beziehungen H's zu der nationalsozialistischen Akademie für deutsches Recht, die dazu führten, daß er im Frühjahr 1938 bei den Verhandlungen mit der nationalsozialistisch orientierten und daher scharf oppositionell eingestellten Sudetendeutschen Partei in Gegensatz zu dem Kurs Benesch-Hodzu geriet. Im November 1938, als der nationalsozialistische Druck auf den tschechoslowatischen Staat auf allen Gebieten bereits sehr stark war und ständig zunahm, übernahm er das ihm von der Nationalversammlung mit 273 gegen 39 kommunistischen Stimmenthaltungen übertragene Amt des Staatspräsidenten. Als solcher gegenzeichnete er bald hierauf die Trennung von den Slowaken und am 15. März 1939 das Berliner Dokument, durch das Böhmen und Mähren ...